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Im Osten - Am Bug und zum Dnjestr (März-April 1944)

Die 306. Infanterie-Division überschritt am 23.3. den Bug auf einer noch intakten Eisenbahn-Steinbrücke bei Gurhewka, nördlich von Nikolajew und südlich von Nowo Petrowskoje.

Zuerst fuhren die Troßfahrzeuge, dann die kämpfende Truppe, Artillerie, Grenadiere und Füsiliere. Nur die Panzerjäger und Pioniere sicherten weiter das Ostufer. Das Grenadier Regiment 580 sicherte bei Trichati an der Westseite des Flusses den Übergang. Dort befanden sich gut ausgebaute Stellungen, aus denen das sumpfige Flußufer gut zu überschauen war.

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Russische Truppen versuchten die 306. Infanterie-Division zwischen die Ufer der auf 50-70 km erweiterten Flußmündungen, Limane genannt, zu drücken. Hierdurch wäre durch einfache Art und Weise ein Kessel gebildet worden, aus dem man nur nach Norden hätte ausweichen können. Trotzdem gelang des allen Verbänden der Division, die Flüsse nördlich zu überschreiten, bevor diese sich zu Limanen erweiterten.

Das Grenadier Regiment 580 erhielt am 26.3. den Befehl zum Rückzug auf den Dnjestr. Der einzige Nachschubweg, als sich der Kessel immer enger schnürte, waren die JU 52, die Tag und Nacht Verpflegung abwarfen. Es konnte aber nicht genug Treibstoff für die Maschinen herangeschafft werden. Vor allem konnten auch keine Verwundeten ausgeflogen werden, weil die Flugzeuge nicht landen konnten. Uffz. Steinmann beschreibt eindrucksvoll, unter welchen unvorstellbaren Bedingungen sich die Deutschen zurückzogen. Schnee, Regen, Eis, behinderten zusätzlich den Rückzug, die russische Truppen immer auf den Fersen.

Hitler erteilte den Befehl zur Frontbegradigung. Erwartet wurden Angriffe im Norden und eine Zurücknahme der Front am Südflügel auf den Dnjestr. Das Grenadier Regiment 580 begann am 4.4. den Rückzug. Auf dem 400 km langen Rückzugskampf von Nikopol bis zum Bug war die 306. Infanterie-Division auf nur noch Regimentsstärke zusammengeschmolzen. Traumziel der Soldaten war der Dnjestr, und Steinmann beschreibt, wie sie um ihr Leben marschierten. Erschwerend kam hinzu, daß es plötzlich sehr warm geworden war und die Winteruniformen viel zu dick waren. Ziel war der Versammlungsraum aller noch kämpfenden Truppenteile bei Groß-Liebenthal, welches in Umgehung von Odessa am 8.4. erreicht wurde. Die beiden vorherigen Tage sicherten Pioniere die Brücke bei Losowatka, über die sich die Division und auch die Trosse absetzten. Am 7. kam zu Kämpfen bei Budjatscheki an der Eisenbahnlinie Wosnessensk-Odessa, an der auch Soldaten der Trosse kämpfend teilnahmen.

Als die 306. Infanterie-Division in die Gegend von Odessa kam, hörten die Soldaten von Ferne starke Explosionen in der Stadt, welche von deutschen Truppen gesprengt wurde. Groß-Liebenthal war eine Siedlung von Volksdeutschen, die aber den Ort verlassen hatten. Am 9.4. - Ostersonntag - wurde das vorher komplett zerstörte Odessa geräumt.

Ostersonntag hatte die Division den Ort Dalnik erreicht, das Absetzen vom Bug war in genau südlicher Richtung erfolgt. Auch der Divisionskommandeur befand sich mit seinem Stab in Dalnik. Nach Sichtung zahlreicher berittener russischer Truppen wurde von General Köhler der Angriff nach Osten erst auf das Dorf Alexandrogilf, dann auf die Stadt Owidiopol am Ostufer des Dnjestr-Limans befohlen. Angreifen sollten die Grenadier Regiment 579 und 580, dahinter sollten die Trosse folgen. Die Rückwärtssicherung sollte das Füsilier Bataillon übernehmen. Recht schnell wurde Alexandrogilf eingenommen, Owidiopol welches später erreicht wurde, war vorher schon von rumänischen Truppen geräumt worden. Nach einem Marsch nach Osten wurde für zwei Tage eine Widerstandslinie errichtet.

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Über den Dnjestr (April 1944)

Am 12.4. hatte das Grenadier Regiment 580 über Owidiopol als erstes Regiment den Dnjestr erreicht, die Soldaten waren von seiner Breite von 7 km schockiert. Zudem fiel das Ostufer 50 m steil ab auf einen sandigen Strand. Am westlichen Ufer lag die bessarabische Stadt Akkerman.

Unter schwerstem russischem Beschuß überquerten Sturmpioniere den Fluß und holten Soldaten ab, wobei die Überfahrt immerhin 18 Minuten dauerte. In der Nacht setzten sich möglichst viele Soldaten mit Booten, Schläuchen und Fähren über den Fluß. Am Morgen griffen russische Flugzeuge an und vernichteten alles auf dem Wasser. Am 14.4. war das Ostufer bei Akkerman von russischen Truppen besetzt.

Die Masse der 306. Infanterie-Division hingegen setze sich ab dem 14.4. über eine Brücke und einen Abschlußdamm über den Liman auf das rumänische Westufer ab. Rußland lag nun hinter den deutschen Truppen.

Nach zwei Ruhetagen wurde nach Norden Richtung Tiraspol marschiert. Es hieß, die 306. Infanterie-Division würde neu aufgestellt und sollte erst in Reservestellung bleiben.

Bei Tiraspol sollte die 306. Infanterie-Division die 97. Jägerdivision ablösen. Russische Einheiten hatten südlich der Stadt den Dnjestr überschritten und in einer nach Süden offenen Flußschleife Stellung bezogen. Die 306. Infanterie-Division sollte gegen diese Stellung eine Widerstandslinie aufbauen. Überall sonst trennte der Fußlauf deutsche und russische Truppen.

Die Division war nach den langen und starken Rückzugsgefechten außerordentlich geschwächt. Das Grenadier Regiment 581 war aufgelöst worden, Grenadier Regiment 579 und 580 verfügten nur noch über 2 Bataillone, das Füsilier Bataillon hatte nur noch Kompaniestärke. Die beiden Strafbataillone 999 wurden dem Grenadier Regiment 580 unterstellt, dem Grenadier Regiment 579 ein “Bewährungsbataillon”. Das Regiment 549 aus der 328. Division wurde hinter der Front neu aufgestellt.

Tag und Nacht marschierte das Grenadier Regiment 580 nach Norden, bis am 15.4. der Ort Karkmazy erreicht wurde. Das Regiment war mit neuen Waffen, Geschützen, Autos und Pferden ausgestattet worden. Fünf Tage (20.4.) später war die Ortschaft Ermoclia a erreicht, wo einige Tage gerastet wurde. Steinmann beschreibt den Ort als hübsch und sauber und bewohnt von freundlichen Menschen in rumänischen Trachten.

Bis zum 20.8 . bestand die Widerstandslinie in der Flußschleife westlich aus der 15. Infanterie-Division, dann die 306. Infanterie-Division (links die 579, die 580 in der Mitte und das Füsilier Bataillon in der Kolchose Leontina rechts). Die Verteidigungslinie war als äußerst ungünstig zu bezeichnen, weil bei einer russischen Offensive hier mit einer Schwerpunktbildung gerechnet werden mußte. Trotzdem gelang es der deutschen Truppe, sich in den ruhigen Monaten bis Mitte August aufzufrischen, sogar Urlaube wurden gewährt. Fast war eine Planstärke erreicht worden.

Am 25.4. eröffneten russischen Truppen am Dnjestr, der ca. 20.km entfernt lag, das Feuer. Das Grenadier Regiment 580 wurde in heftigste Kämpfe verwickelt und Ermolclia wurde Hauptverbandsplatz. Als russische Truppen weiter vorstießen, zogen sich die Deutschen auf Saiti zurück, die Verwundeten fielen in russische Hände.

Ab dem 20.5. schickt die 306. Infanterie-Division Stoßtrupps vor, konnte aber wegen starker Gegenwehr nicht durchdringen.

Quelle: kerstinullrich de mit vielen weiteren Nachweisen.


Der Beitrag wurde am Montag, den 1. April 2019 um 00:41 Uhr unter der Kategorie Vorstand veröffentlicht. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen und selbst einen Kommentar schreiben.

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