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Die sowjetische Winteroffensive von 1943/44 (ab 24. Dezember 1943)

Plakate anlässlich des 20. Jahrestags der Niederschlagung des Hitler-Putsches verkündeten der deutschen Bevölkerung im November 1943 mit Durchhalteparolen noch vollmundig den Endsieg des Deutschen Reichs. Mit einem massiven Angriff bei Kiew in Stoßrichtung Shitomir begann jedoch am 24. Dezember 1943 die sowjetische Winteroffensive gegen die deutsche Heeresgruppe Süd unter Erich von Manstein, welche die Sowjets weit nach Westen voranbrachte. In den nächsten Tagen dehnte sich die Offensive über den gesamten Südabschnitt der Ostfront aus. Gegen die mit starken Panzerverbänden vorrückende Rote Armee gelang den deutschen Truppen nur für kurze Zeit die Verteidigung ihrer Stellungen. Anfang Januar 1944 überschritten die Sowjets die alte polnische Zwischenkriegsgrenze in Wolhynien bis Kowel und Luzk. Am 11. Februar nahmen sie den Verkehrsknotenpunkt Schepetowka westlich von Kiew ein. Südlich der Pripjet-Sümpfe trieben sie damit einen über 300 Kilometer langen Keil zwischen die deutschen Heeresgruppen Süd und Mitte.

Durch eine Umfassungsbewegung nach Süden in Richtung Winniza und Uman schloss die Rote Armee am 28. Januar 1943 zwei bei Tscherkassy stehende deutsche Armeekorps ein. Rund 30.000 deutschen Soldaten gelang Mitte Februar der von Manstein angeordnete Ausbruch nach Westen, etwa weitere 20.000 starben bei dem verzweifelten Versuch, dem Kessel zu entkommen. Obwohl die NS-Propaganda den Ausbruch der nur leicht bewaffneten und vollkommen erschöpften Truppen als Heldentat und als Beweis eines ungebrochenen deutschen Kampfgeists feierte, war er gegen den ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers unternommen worden. Mit der Devise “Halten oder sterben” lehnte Hitler jeden Rückzug auch in völlig aussichtslosen Situationen strikt ab. Nach Mansteins taktischer Rücknahme der ebenfalls von der Einkesselung bedrohten deutschen Einheiten am Frontbogen des unteren Dnepr kam es noch einmal zu heftigen Auseinandersetzungen mit Hitler über die operative Strategie. Während der sowjetischen Frühjahrsoffensive 1944 wurde von Manstein wegen “mangelnden Stehvermögens” verabschiedet.

Auch im äußersten Norden der Ostfront verschob sich der Frontverlauf während der Winteroffensive 200 Kilometer nach Westen, nachdem er zwei Jahre lang nahezu unverändert geblieben war. Die sowjetische Offensive gegen die Heeresgruppe Nord unter Generalfeldmarschall Georg von Küchler begann am 14. Januar 1944. Nach der Eroberung von Nowgorod am 20. Januar entsetzten die Sowjets eine Woche später das seit September 1941 von der deutschen 16. Armee belagerte Leningrad.

Bis zur sowjetischen Sommeroffensive 1944 konnten die Deutschen die Front auf der Linie Narwa-Pleskau-Witebsk bis zur unteren Beresina jedoch noch einmal stabilisieren.

(as)

Quelle: dhm.de


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Der Beitrag wurde am Montag, den 23. Dezember 2013 um 16:41 Uhr unter der Kategorie Vorstand veröffentlicht. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen und selbst einen Kommentar schreiben. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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